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„Wir sind mehr und wir haben es satt!“ Das sagte ein Sprecher für die BUNDjugend am 20.01.2024 auf der „Wir haben es satt“-Demonstration vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin, die seit 2011, mit Coronapause, jährlich stattfindet.
Unsere Forderungen sind und waren, dass es Agrarsubventionen nur noch für umwelt- und klimaschonenden Ackerbau geben sollte, dass ein Verbot für Massentierhaltung sowie strengere Regelungen zur Kontrolle für eine artgerechte Tierhaltung verhängt werden müssen und dass der Staat kleine und mittlere Betriebe, die gute Lebensmittel für uns alle erzeugen, mehr unterstützt. Wichtige Themen der Sprecher*innen zu Beginn und zum Abschluss der Demonstration waren außerdem: die Beibehaltung der Kennzeichnungspflicht von gentechnisch veränderten Lebensmitteln und Saatgut sowie die Abschaffung von Glyphosat. Unsere Forderungen richteten sich an die Regierung und daher war es sehr wichtig, dass sich alle Redner*innen in ihren Ansprachen klar gegen rechts positioniert haben, da rechtsextreme Ströme bereits versucht haben, die Bäuer*innen-Demonstrationen für sich zu instrumentalisieren.
Veranstaltet wurde die Demo von einem großen Bündnis aus Bürgerinitiativen, Landwirtschafts- und vielen bekannten Umweltverbänden wie NABU sowie NAJU, VIER PFOTEN, GRÜNE LIGA und AWO, darunter auch der BUND und die BUNDjugend.
Insgesamt demonstrierten laut den Veranstalter*innen rund 8.000 Menschen auf unserer Route durch Ostkreuzberg und Mitte für eine Agrarwende. Ich war das erste Mal bei einer Demonstration zusammen mit der BUNDjugend, bei der ich momentan mein Praktikum absolviere, und es hat mir sehr gut gefallen: Die Demo war gut organisiert, die Forderungen klar und deutlich formuliert – und wir waren laut! Treffpunkt der Demonstration war das Willy-Brand-Haus in Kreuzberg und schon bei der Anreise traf ich auf Demonstrant*innen (ABB 2), was mich sehr erfreute!
Die Demo verlief gut – es war schön zu erleben, wie sich so viele Menschen für unsere Landwirtschaft eingesetzt haben. Zu Beginn hielten einige Sprecher*innen der teilnehmenden Verbände sehr informative und interessante Reden. Während der Reden ist mir besonders in Erinnerung geblieben, dass laut Programm im ersten Teil der Demo vorgesehen war, dass Luisa Neubauer als nächste ihre Rede halten würde, doch sie ließ Karla Klusmann von der jungen AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) den Vortritt – es geht nicht darum, ausschließlich den Menschen zuzuhören, die man kennt, da sie bereits prominent sind, sondern jedem Menschen, der etwas zu sagen hat!
Kurz darauf wurden fünfzig Traktoren von Bäuer*innen die Straße entlang gelenkt, geschmückt mit Plakaten, die die Themen ansprachen, die ich am Anfang meines Berichtes aufgezählt habe. Den Traktoren folgend sind wir, immer mal wieder auch mit Sprechgesang, vom Willy-Brandt-Haus ein gutes Stück die Wilhelmstraße entlang gelaufen, bis wir links auf die Behrenstraße abgebogen sind. Die Ebert-, Scheidemann-, und Heinrich-Von-Gagern-Straße ließen wir ebenfalls hinter und. Schließlich erreichten wir die Annemarie-Renger-Straße und die Abschlusskundgebung am Kanzleramt. Hier hielten einige Jugendvereine ihre Reden: Die BUNDjugend, das Junge Bioland und Slow Foot Youth. Nach den Reden wurden alle Bäuer*innen, die die Demo begleitet haben, auf die Bühne gebeten (ABB 3).
Während der Abschlusskundgebung dufte jede*r die von Fläming Kitchen hausgemachte Suppe genießen, die im Rahmen der Schnippeldisko für uns Demonstrierende zubereitet wurde – nochmal einen herzlichen Dank an euch wegen so viel warm zubereiteter Mahlzeit!
Zuletzt ging es noch zu den Infoständen rund um den Platz der Republik, wo Interessierte sich mittels Infobroschüren über die neue Gentechnik, Tierschutz und -rechte, aber auch Bauernzeitschriften und vieles mehr informieren konnten.
In meinen Augen hat die Demonstration „Wir haben es satt“ bedeutende Themen behandelt, die uns alle betreffen. Am 20.01. hat sich erneut gezeigt: So viele Menschen haben sich für eine Agrarwende eingesetzt und hoffentlich werden auch Entscheidungsträger*innen wie Politiker*innen in Zukunft mit Vernunft handeln.
Setzt euch weiterhin für eure Landwirtschaft, eure Umwelt, eure Stimme ein!
Eure Tali