BUNDjugend  
Die Wir haben es satt-Demo 2020 - ein Bericht von Marie und Paula

Wir haben es satt- Demo 2020

Wir sind Paula und Marie. Zurzeit gehen wir in die neunte Klasse und machen ein dreiwöchiges Schülerpraktikum bei der BUNDjugend Berlin. Ein Teil unseres Praktikums war es die Wir haben es satt-Demo zu begleiten.

Wir haben es satt-Demo

Am Samstag, den 18.01.2020, fand in Berlin die Wir haben es satt- Demo (WHES-Demo) statt, bei der sich 27.000 Menschen aus ganz Deutschland für eine nachhaltige Agrarpolitik eingesetzt haben. Wir waren dabei und haben laut mit protestiert. Bei der Demo wird auf der einen Seite gegen Tierleid, Patent-Saatgut und Pestizide demonstriert, auf der anderen Seite für die Unterstützung kleinbäuerlicher ökologischer Betriebe, für den Regenwaldschutz und einen gerechteren Welthandel.

Es gilt: „Agrarwende anpacken, Klima schützen – Macht endlich eine Politik, die uns eine Zukunft gibt!“

Noch mehr Information zur wir haben es satt-Demo findest du hier.

Ablauf des Aktionswochenendes

Die BUNDjugend veranstaltet jährlich in Berlin ein Aktionswochenende von Freitagabend auf Sonntagmorgen, welches zur WHES-Demo in einer Schule in Steglitz stattfindet. Dort können Aktive aus den verschiedenen BUNDjugend Landesverbänden teilnehmen. Das ist eine tolle Möglichkeit zum Kennenlernen, Austauschen und Diskutieren. Es gibt ein vorgegebenes Rahmenprogramm mit einem Plenum, verschiedenen Workshops, etc. Die BUNDjugend bietet eine gemeinschaftliche Unterkunft mit Verpflegung in der Schule an.

Außerdem veranstaltet sie jährlich im Rahmen der WHES-Demo eine Aktion zu einem aktuellen politischem Thema, welche beim Aktionswochenende vor der Demo vorbereitet und anschließend auf der Demo durchgeführt wird.

Für uns ging das Wochenende Freitagabends los. Da sind wir zur einer Schnippeldisko gegangen, die von Slow Food Youth Deutschland veranstaltet wurde. Diese gehörte allerdings nicht zum BUNDjugend Aktionswochenende. Dort haben wir „ungewolltes“ Gemüse geschnitten, also z.B krummes Gemüse, was in Supermärkten nicht mehr verkauft wird. Dieses wurde anschließend für die Küche für Alle (KüfA) zu einem Eintopf gekocht, der nach der Demo gegen Spenden an die Demonstrierenden ausgeteilt wurde.

Am Samstag um 9:00 Uhr begann in der Schule die Einführung in den Tag. Daraufhin kam eine Vorstellung der Workshops, welche nach der Demo stattfanden, gefolgt von ein er Probe der geplanten Aktion. Danach ging es um ca. 11.00 Uhr auf zur Demo.

Ablauf der Demo

Am Brandenburger Tor, dem Startplatz, angekommen, guckten wir uns die Aktion der BUNDjugend an. Verdeutlichen sollte sie, die ungerechte Verteilung der EU Gelder:

Eine BUNDjugend Aktive stand auf einer Leiter, als Ursula von der Leyen verkleidet und warf Geldscheine runter. Andere Aktive, die die Großkonzerne darstellten, fingen diese mit Schirmen auf. Außenrum standen weitere Aktive, die die Bauern repräsentierten. Sie bekamen nichts vom Geldregen ab und mussten darum kämpfen. Schlussendlich stürmten die Bauern zusammen mit den Demonstrant*innen die Großkonzerne. Dabei wurden Sprüche gerufen wie: „Hopp, Hopp, Hopp, Großkonzerne stopp“ oder „Uschi rück‘ deine Scheine raus, Uschi, gib uns endlich etwas ab“.

Ca. 27.000 Menschen und 150 Trecker protestierten am 18.1.2020 in Berlin für eine nachhaltige Landwirtschaftspolitik.

Gegen 12:00 Uhr sahen wir die ersten Trecker vorbeifahren, gefolgt von lautem Jubel. Als der Wagen des BUND und der Bundjugend dann endlich vorbei fuhr, reihten wir uns gespannt hinter ihm ein. Der Demozug bewegte sich rund um das Brandenburger Tor. Mit guter Musik und kreativen Sprüchen, demonstrierten wir laut und motiviert mit. Bei der Demo waren unter anderem der NABU, Greenpeace und die GRÜNE JUGEND dabei.

Abschlusskundgebung

Um 15:00 Uhr endete der Protestzug wieder beim Brandenburger Tor. An der dortigen Bühne lauschten wir gespannt einigen Redebeiträgen. Außenrum gab es Sitzmöglichkeiten, warmes Essen und Musik. Eröffnet wurde die Abschlusskundgebung von Tilman von Samson von Fridays for Future, anschließend kamen weitere Redner*innen, unter anderem Myriam Rapior aus der BUNDjugend.

Nach der Abschlusskundgebung gab es noch ein „soup and talk“, in der Heinrich-BöllStiftung, zum Aufwärmen, Vernetzen und Diskutieren mit Essen und heißen Getränken. Dort haben wir nicht teilgenommen, da wir vom vielen Laufen und der Kälte erschöpft waren.

Reflexion

Insgesamt war es ein witziger und vor allem lehrreicher Tag, der uns motiviert hat, uns mehr mit der ungerechten Agrarpolitik auseinanderzusetzen. Außerdem hat es uns dazu gebracht auch andere auf die Themen Agrarindustrie, Tierquälerei und Regenwaldschutz aufmerksam zu machen. Wir haben uns dazu anregen lassen, statt vegetarisch, uns an den veganen Lebensstil heran zu tasten. Es hat sich sehr gelohnt hinzugehen, trotz der Kälte, denn die Musik und die Gemeinschaft animierten uns weiter zu laufen und lauter zu protestieren. Die Demoaktion war eine kreative und lustige Idee, um ein Zeichen zu setzen. An der Vorbereitung haben wir gesehen, dass eine Demo deutlich mehr Arbeit ist, als wir dachten. Das Aktionswochenende ist für Aktive, die von außen anreisen, eine schöne Möglichkeit kostenfrei unter zu kommen und sich zu vernetzten. Für diejenigen, die in Berlin leben, ist es eine gute Gelegenheit andere Umweltinteressierte kennen zu lernen. Wir hoffen zwar, dass es kein nächstes mal geben muss, doch wenn, werden wir nächstes Jahr auf jeden Fall wieder ordentlich Krach machen! Alles in allem würden wir jedem empfehlen hinzugehen, nicht nur weil wir Veränderung in der Agrarindustrie brauchen, sondern auch wegen der tollen Stimmung.

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