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Vor der ersten Demo hat man viele Vorstellungen wie sie ablaufen könnte, viele Ideen wie man sich einbringen könnte und ist vor allem gespannt wie es wird! So war das zumindest bei mir, da ich bisher nur Ausschnitte von Demos im Fernsehen gesehen habe und noch nie bei einer dabei war. Dementsprechend habe ich mir natürlich vorher viele Gedanken gemacht, aber wie bei fast allem wird es dann doch anders als man denkt!
Um auf der Demo ein starkes Zeichen zu setzen, versuchten wir ein Jugendbündnis auf die Beine zu stellen. Zusammen gekommen sind: BUNDjugend Berlin und Brandenburg, Greenpeace Jugend, Naturfreundejugend Deutschlands, WWF Jugend, DGB-Jugend, Solid Berlin, Jusos Berlin und Grüne Jugend Berlin. Gemeinsam setzten wir unsere Idee zum Motto „Nicht mit unserer Zukunft zocken“ um: An einem Spielautomaten sollte Sigmar Gabriel die Werte verzocken, die durch TTIP und CETA in Gefahr sind: Umweltschutz, Verbrauchschutz, Transparenz…
Am Tag der Demo waren wir dann zeitig am Treffpunkt, um den gebastelten Spielautomaten aufzubauen. Alles stand, die Kostüme waren angezogen, wir waren bereit – doch dann kam der Regen und wir mussten mit ansehen wie unsere geplante Aktion wortwörtlich ins Wasser fiel und der Automat, in den wir so viel Arbeit gesteckt haben, zu einem Haufen Pappmasche wurde. Natürlich waren wir erst einmal enttäuscht und ratlos, was wir denn jetzt machen.
Als sich das Wetter einigermaßen beruhigt hatte, gingen wir langsam zur Bühne, um unsere Sprecher*innen des Jugendblocks zu unterstützen und uns trotz des schlechten Wetters und der Enttäuschung wegen unserer Aktion nicht unterkriegen zu lassen
Anschließend war alles ein bisschen chaotisch. Die Demo ging schon los und wir mussten uns erst einmal wiederfinden. Schlussendlich konnten wir uns aber mit dem Lauti-Wagen in Bewegung setzen und uns der Demo anschließen! Dank der guten und lauten Musik schlossen sich immer mehr Mensch unserem Block an und die Stimmung wurde in der ersten Stunde immer besser. Gemeinsam protestierten wir gegen TTIP und CETA mit Sprechchören wie „Hopp, hopp, hopp, TTIP CETA stopp!“.
Drei Stunden demonstrierten wir und liefen mit dem Wagen und dem Banner vom Strausberger Platz entlang der Warschauer Straße und der East Side Gallery wieder zurück zum Alexanderplatz und waren anschließend wirklich erschöpft – aber auch glücklich, dass wir uns gegen TTIP und CETA eingesetzt haben und so viele Leute motivieren konnten!
Für mich war die Demo eine total interessante und aufregende Erfahrung! Natürlich war dann doch alles anders, als ich es mir ausgemalt habe. Die Tatsache, dass wir die Aktion mit dem Spielautomaten nicht vorführen konnten, ärgert mich immer noch, da wir da so viele Stunden mit dem Basteln verbracht haben. Aber trotzdem war die Demo in meinem Augen ein Erfolg: Ich habe viele neue Leute kennengelernt und dadurch, dass wir uns alle für die selben Sachen wie Verbraucherschutz und mehr Transparenz eingesetzt haben, kam im Jugendblock ein richtiges Gemeinschaftsgefühl auf. Wir waren Teil einer Demo mit 70.000 Menschen und das ist auf jeden Fall eine Erfahrung, die ich nicht so schnell vergessen werde!