BUNDjugend  

Kollektiv Postwachstum

Hinter der Idee „Postwachstum“ steht ein Umdenken hin zu einem alternativen Wirtschaftssystem und einer damit einhergehenden Gesellschaft im Wandel.

Kollektiv Postwachstum

Du willst mitmachen und aktiv werden? Sehr Gut! Wir treffen uns jede Wochen dienstags um 19 Uhr.

Kontakt:
vincent@bundjugend-berlin.de

Mobilität

Für viele von uns ist es selbstverständlich, dass wir nach dem Schulabschluss mal eben zur Ausbildung, dem Studium oder dem freiwilligen Jahr in eine andere Stadt ziehen. Oder einfach mal für ein Jahr andere Länder entdecken. Durch die Möglichkeit, günstig durch die Welt zu fliegen, findet zum Einen immer mehr kultureller Austausch zwischen verschiedenen Menschen statt, was angesichts andauernder politischer Spannungen die Weltgemeinschaft stärkt. Andererseits stoßen wir dabei ordentlich CO₂ aus. Noch sind es nur die Bewohner*innen der Industriestaaten, die regelmäßig fliegen – aber was, wenn in zehn Jahren die verbleibenden 90 % der Menschheit auch fliegen wollen und können? Aber auch im Alltag steht die Mobilität im Vordergrund: Das Leitbild der autogerechten Stadt hält sich hartnäckig. In Großstädten wie Berlin, wo grundsätzlich Platzmangel herrscht, dürfen Autos meist kostenlos auf öffentlichen Straßen geparkt werden. Gleichzeitig ist der ÖPNV häufig überlastet – jede*r hat schonmal einen Ausfall der Ringbahn miterlebt. Sind Car2Go, nextbike oder CleverShuttles die Lösung?

Eine Postwachstumsperspektive auf Mobilität hinterfragt das Wachstumsparadigma im Verkehrssektor. Stattdessen sollte die Verkehrsinfrastruktur die Bedürfnisse der Nutzer*innen in den Blick nehmen, die bequem, sicher, günstig und schnell von A nach B kommen wollen. Das geht am besten mit kollektiven Verkehrsmitteln. Auch die Aufwertung des öffentlichen Raums, der es Menschen ermöglicht, miteinander ins Gespräch zu kommen, steht im Vordergrund. Es soll wieder Spaß machen, in der Stadt mit dem Rad zu fahren, einfach mal eine Strecke zu Fuß zu laufen oder den Bus zu nehmen – der dann Vorfahrt vor Privatautos hat und sich nicht im Schneckentempo durch die Stadt quält. Die Postwachstumsperspektive versteht sich zudem als ganzheitlich und systemisch, weshalb die Frage der Mobilität eng mit denjenigen der Arbeit, Infrastruktur und Strukturwandel verknüpft ist. An Lebensqualität und Nachhaltigkeit ausgerichtete Quartiergestaltung, Coworking und die Wiederentdeckung des ländlichen Raumes können zur Entzerrung von geballten Verkehrsproblemen beitragen.

Und die Flüge? Erstmal sollte die Steuerbefreiung für Kerosin aufgehoben werden, damit die Flüge angemessen bepreist werden. So werden wir hoffentlich wieder darüber nachdenken, ob wir wirklich den einwöchigen Kurztrip auf einen Kontinent am anderen Ende des Planeten machen wollen oder lieber Deutschland mit dem Zug entdecken wollen. Ansätze des Slow Travel spielen in Verbindung mit Lebensarbeitszeitmodellen an dieser Stelle eine wichtige Rolle.

Ringvorlesung „Postwachstum und Du“ – Mobilität: Suffizienz, Reiseverhalten und Luftverkehr

Die Kulturforscherin Dr. Corinna Vosse erklärt in dieser Ringvorlesung, wie wir auch ohne Flugzeug & Co. unseren Urlaub genießen können :

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