BUNDjugend  

Plastic Attack Berlin

An einem Samstag im Mai um kurz vor 12 Uhr – ein gut gelaunter Trupp von etwa 25 Jugendlichen und jungen Erwachsenen betritt den Eingangsbereich der Rewe Filiale in der Revaler Straße. Einkaufszettel werden gezückt, jede*r folgt seinem*ihrem Ruf und doch merkt man: irgendetwas verbindet diese Gruppe. Denn was für andere Kund*innen erst einmal nach einer sonderbaren Einkaufsgemeinschaft, die gerade den Wocheneinkauf erledigt aussieht, sollte später in einem Protest der etwas anderen Art münden. Wir, die BUNDjugend Berlin riefen am 5. Mai nämlich zur ersten ‚Plastic Attack‘ auf Berliner Boden auf.

Kaum sind die Kassen passiert und der Einkauf erledigt, geht es auch schon los. Noch direkt vor dem Supermarkt beginnen alle Teilnehmenden damit, ihre erworbenen Lebensmittel von den Umverpackungen zu befreien. Von der Sojamilch, die per Trichter in Glasflaschen abgefüllt wird bis über Karotten und Gurken, die ihrer künstlich eingeschweißten Zwangsjacken entledigt werden, findet jeder Einkaufsartikel einen neuen Platz in den mitgebrachten Stoffbeuteln und Tupperdosen.

Die übrig gebliebenen Plastikverpackungen landen in zwei bereitgestellten Einkaufswagen. Während sich einige Passant*innen noch zum spontanen Mitmachen bei der Aktion entschließen, füllen und füllen sich die umfunktionierten Einkaufswagen unterdessen immer weiter bis zum Rand.

Im Hintergrund erahnt man derweil das Läuten einer Kirchturmuhr. Es schlägt 12! Dass die Plastic Attack genau zu dieser Uhrzeit stattfindet ist kein Zufall und symbolisch zu verstehen. Wir ertrinken im Plastik: Ressourcen und Energie werden zur Herstellung von unnötigen Verpackungen verschwendet. Diese werden zu einem viel zu niedrigen Teil recycelt (nicht einmal die Hälfte) und zu einem viel zu hohen Teil einfach verbrannt oder tragen zur Umweltverschmutzung bei.

Mit der Aktion an diesem Samstag zeigen wir auf, dass das mit unserer gewaltigen Plastikkultur einhergehende Problem nicht nur dem Konsumenten zuzuschreiben ist. Zusammen mit dem demonstrativ zurückgelassenen Plastik geben wir auch einen Teil der Verantwortung an die Unternehmen zurück und fordern dazu auf Umverpackungen größtmöglich zu reduzieren.

Alle Bilder der Plastic Attack findet ihr auf flickr.