BUNDjugend  
Corona weltweit

Interview mit Lukas aus Österreich

  1. Alter, Beruf, Superheldenpower
    28, Mechatroniker, Österreich/Tirol
    Ich kann fliegen, auch wenn es nur über die Treppe ist.
  2. In welcher Situation befindet sich das Land, in welchem du lebst, in Bezug zur Cornona Krise gerade?
    Wir befinden uns im wirtschaftlicher Abschwung, es gibt viele Arbeitslose und relativ wenig Corona-Tote. Die Leute denken nach Ostern wird alles besser, was nicht der Fall sein wird. Diese Krise werden wir noch einige Jahre spüren. Zum Beispiel wird es dieses Jahr keine Konzerte und Veranstaltungen mehr geben und im Winter auch keinen Aprés-Ski. Der Tourismus wird einbrechen bzw. ist es mit der frühzeitigen Schließung der Skiregionen jetzt schon. Dadurch fühlt es sich aber auch so an, als wäre jetzt mehr „Platz“ für Einheimische und die Natur.
  3. Wie geht die Politik mit der Krise um? Wie wird sie kommuniziert?
    Im Großen und Ganzen ganz gut. Die 1. Infektionswelle wird gerade hoffentlich abgewandt und die Kurve flacht ab. Dies ist vor allem durch strikte Maßnahmen geregelt und Kommunikation läuft über die Medien, sodass man zur aktuellen Situation viel erfährt.
  4. Was könnte deines Erachtens nach das größte Problem für die Menschen werden?
    Die wirtschaftlichen Probleme werden wohl die größte Herausforderung. KMU’s und EPU’s müssen ihre Geschäfte aufgeben und sich neu strukturieren. Auch auf sozialer Ebene kann es zu Probleme wie Zurückgezogenheit und Vereinsamung kommen. Ein Beispiel dafür wäre auch die Möglichkeit zur oft nur oberflächlichen Partnerwahl im Internet.
  5. Wie fühlst du dich persönlich? Wie beeinflusst dich und dein Leben die Situation? Was gibt dir Kraft?
    Eigentlich geht es mir ganz gut, aber die geplante Europa-Reise ab Mai musste ich absagen. Ich wohne alleine und hatte in den letzten 3 Wochen vielleicht zu 5 Personen Kontakt. Durch die abgeschiedene Lage meiner Wohnung und das Verbot, Freunde zu treffen bin ich in einer anderen Situation als Menschen, die z.B. in größeren Städten leben. Mit einem Freund treffe ich mich aber alle paar Tage zum Mountain biken. Ich genieße auch sehr die Freizeit und die Ruhe bzw. Stille die gerade herrschen.
  6. Wie wird in ländlichen Gegenden mit dem Corona-Virus umgegangen?
    Wer Arbeit hat, geht arbeiten und der Rest isoliert sich mit seiner Familie, wie in der Stadt. Landwirte haben genug zu tun in dieser Jahreszeit, da hilft jetzt die ganze Familie mit. Viele Menschen sind alleine/einsam, dadurch, dass Freunde/Familie weiter weg wohnen.

    Ich denke, ab dem Sommer wird es in ländlichen Gegenden besser sein, da werden z.B. Discobesuche durch Grillpartys ersetzt werden und die Leute kommen dann so zusammen.

  7. Wie gehen junge Menschen mit der Situation um? Wie stark ist der Alltag von jungen Menschen beeinflusst (Studium, Schule, Ausbildung).
    Man akzeptiert die Situation und probiert trotz aller Hindernisse die Ausbildung zu beenden bzw. weiter zu kommen. Teilweise an ein eigenes Leben gewohnte Studenten leben jetzt und sicher noch bis zum Herbstsemester bei den Eltern. Das bedeutet Umstellung und vermutlich auch hohes Konfliktpotenzial. Partys, Feiern und sonstige Zusammenkünfte fallen weg, spontanes Kennenlernen und Treffen gibt es nicht mehr.

    Generell ist die Umstellung auf Fernstudium bzw. bei den Kindern zu Hause zu lernen eine Herausforderung. Dadurch wird die Bildung der Kleinen von den Eltern abhängig.

    Vielleicht wird es deswegen in Zukunft verstärkte Probleme durch Abhängigkeit und Sucht nach Smartphone, Fernsehen und Computerspiele/Spielekonsolen geben.